
Sichern
Kronenverankerungen
Wenn im Bereich von Vergabelungen oder an ausladenden Ästen Schwächungen vorhanden sind, können diese mit Kronenverankerungen gesichert werden. Es wird hier unterschieden zwischen dynamischen und statischen Kronenverankerungen.
Dynamische Kronenverankerung
Mit dem Einsatz von Hohltauen aus Polypropylen werden die zwei Stämmlinge in 2/3 der Höhe über der zu sichernden Gabelung miteinander verbunden. Die benötigten Komponenten werden ohne weiteres Werkzeug ins Seil eingespleisst. Durch die Verbindung wird im Starkwindereignis die Bewegung der Stämmlinge und dadurch die Gefahr des Aufreissens der Vergabelung reduziert. Trotzdem ist eine natürliche Schwingung bei leichtem Wind noch möglich. Die Bruchlast der Verankerungsseile wird durch die UV-Strahlung der Sonne abgebaut und die Seile müssen nach 12 Jahren ersetzt werden. Mit der Kontrolle und Justierung der Verankerungen alle drei Jahre kann das Einwachsen dieser verhindert und eine einwandfreie Funktion gewährleistet werden.
Statische Kronenverankerung
Bei bereits eingerissenen oder akut bruchgefährdeten Vergabelungen kommen statische Kronenverankerungen zum Einsatz. Diese bestehen im Normalfall aus Rundschlaufen, Schäkeln und Spannschlössern, je nach Länge kommen auch Stahlseile zum Einsatz. Die Sicherung wird so nahe an der Schwachstelle als möglich eingebaut, verhindert eine weitere Bewegung der Vergabelung und dadurch eine weitere Beschädigung. Um die Krafteinwirkung auf die Verankerung zu reduzieren, wird jeweils zusätzlich eine dynamische Kronenverankerung eingebaut. Durch das Dickenwachstum der oft massiven Stämme ist die Belastung auf die Gurte oft sehr stark. Eine regelmässige Justierung ist daher sehr wichtig.
Verbolzung
Eine weitere Form der statischen Kronenverankerung ist die Verbolzung. Bei geeigneten Baumarten und nach Möglichkeit werden die Vergabelungen durchbohrt und durch eine Gewindestange fixiert. Nach wenigen Jahren ist die Sicherung eingewachsen und nicht mehr sichtbar. Der Vorteil besteht darin, dass kein Druck auf das Kambium entsteht und keine Gurte einwachsen können. Um die Krafteinwirkung auf die Verbolzung zu reduzieren, wird jeweils zusätzlich eine dynamische Kronenverankerung eingebaut.
Baumstützen / Baumsicherungen
Wenn die Standsicherheit nicht mehr ausreichend ist, der Baum aber noch erhalten werden soll, kann mit dem Einbau von Baumstützen und Baumsicherungen zusätzliche Sicherheit gewonnen werden. Wichtig zu beachten ist, dass Bäume diese Hilfen in ihre Statik einbauen und künftig nicht mehr ohne diese auskommen können.
Baumstützen
Mit dem Unterstellen von Pfosten kann der Baum in der Lastabtragung unterstützt werden. Dies kann einzelne Äste oder auch den Stamm betreffen.
Baumsicherungen
Durch das Abspannen an Erdanker oder andere Bäume kann ein Umkippen von Bäumen verhindert werden. Im Optimalfall wird der Baum auf drei Seiten abgespannt.